Exkursion zur JVA Zwickau
Am Freitag den 26. Oktober 2018 waren wir mit Teilnehmern des <link _blank internal-link-new-window internal link in new>Schritt für Schritt Projektes Zwickau – gefördert aufgrund der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz durch den Freistaat Sachsen und den Europäischen Sozialfonds – zum Tag der offenen Tür in der JVA Zwickau.
Da man nicht ohne Weiteres Zutritt zur JVA erhält, muss man sich vorab anmelden. Diese Anmeldung wurde zu Beginn der Veranstaltung durch Vorlage des Ausweises aller Besucher überprüft.
Von einer Angestellten der JVA bekamen wir Informationen zur Geschichte des Gebäudes und seiner Kapazität.
Sicherheit geht vor
Durch eine Schleuse, die aus einem Raum mit zwei Türen besteht und einer Flucht der Häftlinge entgegen wirkt, kamen wir in den Besucherbereich. Hier hatten wir die Möglichkeit ins Gespräch mit Sozialpädagogen und Suchtberatern zu kommen, die Informationsstände aufgebaut hatten. Interessant war, dass mehr Häftlinge mit Drogen und Beschaffungskriminalität zu tun haben, als man sich wahrscheinlich vorstellt. Nach Auskunft des Suchtberaters und Schätzung der Teilnehmer liegt die Zahl bei mehr als 50 %.
Ein Einblick in den Alltag der Häftlinge
Treppauf und ab ging es durch Gänge und Schleusen. Es wurde immer darauf geachtet, dass die Gruppe vollständig im jeweiligen Gefängnisbereich ist, sonst wäre die nächste Schleuse nicht geöffnet worden.
Uns wurde Einblick in den Alltag und die Unterbringung der Häftlinge, die Seelsorge und Beschäftigungsbereiche gegeben. Diese Häftlinge sind im Wesentlichen in einer der Werkstätten oder der Küche tätig. Die Entscheidung, wer von den Häftlingen arbeiten darf, erfolgt durch die Gefängnisleitung.
Hauseigener Gitterladen
Besonders beeindruckend war die hauseigene Drechslerei und Malerei, in der unter anderem Räuchermänner und Nussknacker in Form von Häftlingen und Polizeibeamten hergestellt wurden. Diese können im Gitterladen käuflich erworben werden. Nach Beendigung der Führung erhielt man am Infomobil der JVA Sachsen Informationen über die weiteren Gitterläden und deren Produkte, welche auch über das Internet bezogen werden können.
Positives Resümee
Die Teilnehmer empfanden es als interessant, die Bedingungen der Unterbringung von Häftlingen in der kleinsten und ältesten JVA Sachsens, die zudem noch innerhalb der Stadt liegt, kennen zu lernen. Für alle war sofort klar, dass sie alles dafür tun werden, nie in die Situation zu kommen, in eine JVA, egal welche, zu müssen.
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text nur eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.