Aktionswoche der seelischen Gesundheit in Görlitz
Ein engagiertes Team unseres Hauses setzte sich im Rahmen des Modellvorhabens des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) ein Ziel: Bis Ende 2019 sollen alle Kräfte gebündelt werden, um 70 geflüchtete Menschen nachhaltig in Ausbildung, Beschäftigung oder weiterführende Qualifizierung zu begleiten.
Dazu gehören unter anderem die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die Vermittlung in Ausbildung, Maßnahmen zur Teilqualifikation, Einstiegsqualifizierungen, zertifizierte Arbeitserprobungen und Praktika. Auf diese Weise sollen ihnen Perspektiven für eine wirtschaftlich unabhängige Teilhabe in unserer Gesellschaft geschaffen werden.
Aktionswoche in Görlitz
„Darf ich Ihnen eine Geschichte erzählen?“ Mit diesen Worten sprachen Teilnehmer des Modellprogramms „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“ im Landkreis Görlitz Passanten und Besucher bei der „Aktionswoche der seelischen Gesundheit“ in Görlitz an.
Um den Informationsstand der Euro-Schulen sowie der Euro Akademie <link https: www.euroakademie.de de standorte goerlitz.html _blank external-link-new-window akademie>Görlitz und <link https: www.euroakademie.de de standorte zittau.html _blank external-link-new-window akademie>Zittau ansprechend zu gestalten, hatte sich die Projektgruppe, die aus Teilnehmern unserer Sprach- und Integrationskurse bestand, intensiv vorbereitet.
Die Arbeitsmarktmentorinnen Samar Gahmann und Sabine Ridder der Euro-Schulen Görlitz und Zittau berichten:
Interessante Fragen und gute Vorbereitung
„Neben dem Informationsmaterial über unsere Schule und unsere Bildungsangebote wurde etwas zum Thema seelische Gesundheit vorbereitet. Dazu setzten wir uns gemeinsam mit den Teilnehmern mit der Frage auseinander, was uns seelisch gesund hält.
Dabei stießen wir zunächst auf die Frage, was die Seele eigentlich ist. Gibt es kulturelle Unterschiede im Verstehen und wie kann ich meine Gedanken verständlich auf Deutsch formulieren?
Sprache als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit
Sprache ist dabei der Schlüssel. Nicht nur, um mich verständlich auszudrücken und die richtigen deutschen Worte und Begriffe zu finden. Vielmehr hat Sprache auch etwas mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Bereits diese Vorbereitungsphase war für alle eine interessante und intensive Zeit.
Um unser Anliegen bildhaft und ansprechend zu gestalten, suchten wir uns die Geschichte “Der Baum der Erkenntnis“ aus, die von immer traurigen und unzufriedenen Dorfbewohnern handelte. Der Dorfälteste riet deshalb den Bewohnern, alle ihre Sorgen aufzuschreiben und diese an den Baum in der Dorfmitte zu hängen. Die einzige Bedingung: jeder, der sein Sorgenpaket an den Baum hing, musste dafür im Gegenzug ein anderes Paket mitnehmen. Dabei bemerkten die Bewohner, dass die eigenen Probleme gegenüber den Sorgen anderer Menschen sehr klein sein können.
Um die Geschichte auch symbolisch darzustellen, stellten wir Zweige als großen Baum neben unseren Infostand. Außerdem lagen Stifte und Papier bereit und legten wir die Geschichte in gedruckter Form aus. Auf diese Weise kamen unsere Teilnehmer am Infostand mit vielen Menschen ins Gespräch. Das war eine wichtige Erfahrung und ein gutes Training der deutschen Sprache für sie.
Praxisbezogene Projektarbeit
Diese Form der Projektarbeit ist Teil der Seminarphase unseres Programms. Praxisbezogen, und mit einem möglichst hohen Wissens- und Erfahrungszuwachs, gestalten wir die einzelnen Phasen unseres Arbeitsmarktmentoren-Programms. Dabei steht die Stärkung beruflicher Handlungskompetenz für uns im Vordergrund.
Dazu bilden wir Gruppen von Teilnehmern, die gemeinsam verschiedene Seminare und Projekte durchführen. Bewährt haben sich in den Seminaren, neben der Vermittlung von Wissen, das Training zum Thema Arbeit und Ausbildung in Deutschland, interkulturelle Aspekte und Kommunikation.
Auch Stressbewältigung, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das konkrete Arbeiten an einem Projekt sind wichtige Projektinhalte. Es geht um prozess- und lösungsorientiertes Training der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Jede Gruppe erhält von uns als Arbeitsmarktmentorinnen eine konkrete Aufgabe. Diese wird gemeinsam geplant, umgesetzt und kontrolliert.“
Die Teilnahme an der Aktionswoche in Görlitz war bereits das dritte Projekt dieser Art.
Hinweis zur Gender-Formulierung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text vorrangig eine Form. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen meint die gewählte Formulierung stets alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten.