Datenkompetenz: Unabdingbar im 21. Jahrhundert
Aus diesem Grund hat sich die ESO Education Group im Juni 2021 am Weizenbaum-Forum zur Fragestellung „Mein Lehrer, ein Roboter? Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer“ mit einem Vortragsslot teilgenommen und eine spannende Diskussion geführt. Es ging um Fragestellungen wie etwa die Relevanz von KI-Technologien im Bildungsbereich. Diese können und sollen dabei helfen, beispielsweise die Lehr- und Lernerfahrungen zu verbessern oder das Bildungsmanagement zu optimieren. Den kompletten Podcast dazu finden Sie hier.
Datenkompetenz als Kernkompetenz
Im Zuge dessen konnte unsere Mitarbeiterin und Leiterin des Bereiches Business Development, Frau Dr. Romy Hilbig, am Whitepaper „Datenkompetenz“ des Weizenbaum-Instituts (Whitepaper = wissenschaftlicher Begriff, basierend auf dem politischen Weißbuch: ein kurzer Bericht oder Leitfaden, der ein komplexes Thema kurz und knapp aufbereitet) mitwirken und die Perspektive des Bildungssektors darstellen. Das erarbeitete Whitepaper stellt die Herausbildung von Datenkompetenzen in den Mittelpunkt. Es befasst sich mit dem grundlegenden Wissen über digital generierte Daten, deren Verwendung, deren technische Voraussetzungen, rechtliche Grundlagen und natürlich kulturellen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Hier können Sie den 44-seitigen Bericht zu allen Aspekten der Datenkompetenz nachlesen.
Was bedeutet „Datenkompetenz“ überhaupt?
Der Themenbereich der Datenkompetenz ist komplex. Daher liegen auch eine Reihe verschiedener Definitionen und Konzepte zu Grunde sowie verschiedene Anwendungsfelder. In den Podcasts zum Forum, die auf der Webseite des Weizenbaum Institus abrufbar sind, findet man viele anregende Gedanken zum Themenkomplex Datenkompetenz. Das Open Data Institute definiert Datenkompetenz bzw. „Data Literacy“ folgendermaßen:
"Data Literacy ist die Fähigkeit, Daten zu verstehen, wie man mit Ihnen umgehen kann und welche Auswirkungen sie haben können."
Datenkompetenz und Bildung
Ein längerer Auszug aus demWhitepaper zeigt die Wichtigkeit, Daten zu verstehen, zu organisieren und zu verwenden im Bildungsbereich beziehungsweise in der Schule:
"Nehmen wir das Beispiel Schule: Im aktuellen Forschungsdiskurs über Datenkompetenz in der Bildung rücken ganz unterschiedliche Akteursgruppen in den Fokus: Schüler*innen, Lehrkräfte und administratives Personal, aber auch die Schulleitung und verschiedene Anspruchsgruppen im Umfeld der Schule. Bei Schüler*innen fragt man sich, wie sie durch den Unterricht oder unter Einbindung zusätzlicher Lehrangebote datenkompetent gemacht werden können. Bei Lehrkräften stellt sich die gleiche Frage, beispielsweise im Rahmen ihrer Ausbildung an Hochschulen und in berufsbegleitenden Weiterbildungsmaßnahmen. Sie sollen aber nicht nur in der Lage sein, Datenkompetenz zu vermitteln, sondern selbst auch datenkompetent agieren – etwa bei der Bestimmung individueller Lern- und Betreuungsbedarfe ihrer Schülerschaft. Die Schulleitung steht zusätzlich vor der Herausforderung, innerhalb der eigenen Institutionen ein Umfeld zu schaffen, das Mitarbeiter:innen auf allen Ebenen dazu motiviert und befähigt, (Lern-)Daten in pädagogisches Handeln zu übersetzen. Sie nehmen damit eine wichtige Rolle bei der Entwicklung dessen ein, was gemeinhin als eine positive Datenkultur bezeichnet wird, also ein Umfeld, das sich durch positive Einstellungen und Haltungen gegenüber dem Wert und dem Nutzen digitaler Daten auszeichnet. Da Schulen heute nicht mehr als in sich geschlossene Einheiten betrachtet werden, sondern als Teil des größeren Ökosystems, in dem sie tätig sind, müssen sich Schulleitungen zudem auch gegenüber externen Anspruchsgruppen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verantworten."
Bildungsrevolution – auch bei den Euro-Schulen
Wir sind überaus dankbar, dass Frau Dr. Hilbig am Weizenbaum-Forum teilnehmen konnte und für den Input, den sie nicht zuletzt für die Lehre und den Unterricht an den Euro-Schulen daraus ziehen konnte. „Die wirkliche Revolution in der Bildung geht von Daten aus,“ ist sich Frau Dr. Hilbig sicher. Dabei nehmen Lehrkräfte und Schulleitungen Schlüsselfunktionen ein, um die sogenannte positive Datenkultur in Schulen zu entwickeln. Für die ESO Education wird demzufolge neben der Digital Literacy auch die Data Literacy zunehmend an Bedeutung gewinnen und Teil der Bildungsangebote sowie der Organisationskultur werden. Ihr abschließendes Zitat fasst das Zusammenspiel von Digitalisierung, Datenverarbeitung und Bildung prägnant zusammen und verdeutlicht den Anspruch, den die ESO Education Group im 21. Jahrhundert an sich selbst stellt:
"Die Schaffung einer digital alphabetisierten Gesellschaft ist die Grundlage dafür, dass Data Literacy überhaupt entstehen kann. Menschen aller Altersklassen müssen aus- und weitergebildet werden, sodass sie in der Lage sind, Daten zu erheben, zu verstehen oder kritisch zu reflektieren. Gleichzeitig wird der Bildungssektor selbst zum Gegenstand der Data Literacy. Erstmalig können durch digitale Lerntools Unmengen an Daten über Lehrende, Lernende oder deren Interaktion gesammelt und analysiert werden. Datengestütztes Lernen ist der neue Standard und adaptive Lernsysteme, die mittels künstlicher Intelligenz individuelle Lernpfade definieren, sind die Zukunft der Bildung."