Der gläserne Globus
Auf uns, die angehenden Fachlageristen, wartete ein interessanter Unterrichtstag, an dem wir hinter die Kulissen des Globusmarktes in Hoyerswerda blicken durften.
Rundgang durch verschiedene Lagerhallen
Die Besichtigung startete um 13:00 Uhr am Informationsschalter beim Eingang. Dort wurden wir von der Filialleiterin Frau Krahl empfangen. Sie hat uns begleitet und uns zu den unterschiedlichen Bereichen im Globus geführt, darunter die Warenannahme des Hauptlagers, die Bäckerei, die Fleischerei und zum Schluss die Leergutannahme und -Abgabe. In den verschiedenen Bereichen wurden uns die unterschiedlichen Lagerungen präsentiert.
Als erstes ging es in den Bereich der Warenannahme, hier erfuhren wir, dass die meisten Waren schon in der Frühe um 4:00 Uhr angeliefert werden. Die Waren werden dann in den Verkaufsraum gestellt, wo sie, während des Auffüllens der Regale, auf Vollständigkeit geprüft werden. Die restlichen Waren werden dann im Hauptlager im Hochregal gelagert. Dort erfuhren wir weitere Informationen zu den Einlagerungsprinzipien. Außerdem verfügt der Globusmarkt noch über ein Kühl- und ein Tiefkühllager, die wir ebenfalls besichtigen konnten. Hier wurden uns die Unterschiede zwischen den beiden Lagern erklärt sowie das Sicherungssystem im Tiefkühllager, welches verhindert, dass eine Person darin versehentlich eingeschlossen werden kann. Die Sicherheit wird im gesamten Lagerbereich sehr ernst genommen. Es gibt unterschiedliche Sicherungsvorkehrungen. So dürfen beispielsweise E-Hubwagen nur nach einer Einweisung oder nur von Mitarbeiter*innen gefahren werden, welche auch die Betriebskarte für die Stapler besitzen.
Die Bäckerei
Als nächstes ging es in den Bereich der Bäckerei. Hier wird die Hygiene großgeschrieben. Zu diesem Zweck mussten wir einen weißen Einwegkittel und ein Haarnetz tragen. Nur so durften wir diesen Bereich betreten. Dort wurden uns die verschiedenen Maschinen zur Herstellung von Brot und Brötchen gezeigt. Eine Waage, die benötig wird zum Erstellen der Backmischungen, wurde uns ausgiebig erklärt. Sie hat uns an unsere Zählwaage in der Ausbildung erinnert. Bestimmte Funktionen stimmen überein. Dann wurden wir für einen kurzen Moment „Qualitätsprüfer“. Wir mussten uns einem Geschmackstest unterziehen und durften Kuchen aus der hauseigenen Bäckerei prüfen.
Die Fleischerei
Als nächstes wurden wir zur hauseigenen Fleischerei geführt und dort wiederum zunächst in die Warenannahme. Hier erfuhren wir ein paar Fakten über die Annahme von halben Schweinen und Rindern. Insbesondere wurde uns hier erklärt, warum es so wichtig ist, dass die Kühlkette währen des Transportes nicht unterbrochen wird. Die Kontrolle wird durch Tempometer und durch die Dokumentation durch den Fahrer während des Transportes gewährleistet. Angekommen im Markt werden sie gleich verarbeitet oder in der Kühlkammer gelagert bis zur Verarbeitung. Bei der Verarbeitung wird das Fleisch von den Knochen getrennt und in die jeweiligen passenden Stücke zerlegt in Schenkel, Keulen, Rippchen und Fleisch-Nuss zum Beispiel für den Schinken. Diese Teile werden bis zur Verarbeitung oder zum Verkauf auch in einem separaten Kühllager gelagert. Zum Schluss gab es in der Fleischerei für jeden ein leckeres, frisches Wiener Würstchen aus der hauseigenen Fleischerei, die sogar noch ganz warm war. Wir konnten uns von der guten Qualität der Wurst überzeugen.
Getränke- und Gemüselager
Abschließend ging es in Richtung Getränkelager. Vorher waren wir noch in den verhältnismäßen kleinen Gemüselager. Es ist das kleinste, weil hier die frischen Waren gleich in den Verkauf gehen. Dort werden auch noch Waren zurechtgestellt, die zum Beispiel an die Tafel abgegeben werden. Es handelt sich um Obst und Gemüse, das im normalen Betrieb nicht mehr verkauft werden kann und um Waren, die sechs Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aus dem regulären Verkauf genommen werden. Leider gilt dies nicht für alle Artikel, denn einige werden dann auch vorschriftsmäßig entsorgt.
Im Leergutlager wurde uns gezeigt, wie es hinter den Kulissen aussieht. Die Mehrwegflaschen werden in Kästen sortiert. Einwegflachen werden vollautomatisch zunächst zerdrückt und später mithilfe übergroßer Müllsäcke noch einmal in einer Presse zu Ballen gepresst. Die vollen Leergutkästen werden im gut gesicherten Außenlager von Globus bis zur Abholung gelagert. Dann werden sie der Getränkeindustrie wieder zugeführt. Die Ballen werden ebenfalls dort gelagert und wieder recycelt. Auf diese Weise achtet man auf die Kreislaufwirtschaft und arbeitet nachhaltig.
Fazit
Am Ende der Führung haben wir alle noch ein kleines Notizbuch aus Kork sowie einen Kugelschreiber erhalten. Für den umfangreichen Rundgang haben wir uns bedankt und fanden diesen Einblick hinter die Kulisse sehr informativ. Der „gläserne Globus“ ist für alle Interessierten sehr zu empfehlen. Keiner von uns hätte gedacht, wie viel Arbeit täglich im nichtsichtbaren Bereich eines Großmarktes geleistet wird.
Text: Fachlageristen (Jahrgang 2020)