Geschafft: 100 Kilometer Pilgertour
Die Auszubildenden zum Fachpraktiker Tischler im 3. Lehrjahr berichten über ihre 100 km lange ökumenischen Pilgertour von Bautzen nach Lampertswalde.
Tag 1 – Der Start
Am 8. Mai 2023 startete unsere 5-tägige Pilgertour. Da im Moment viele Pilger*innen unterwegs sind, plante Frau Niemz den ersten Tag als Tagestour zur Vorbereitung. Es ging zu Fuß von Hoyerswerda ins Dubringer Moor. Von dort ging es weiter über Neudorf-Klösterlich nach Wittichenau, wo wir an einem Dorfteich von unserem Ausbilder mit einem Picknick überrascht wurden. Anschließend ging es zurück in die Euro-Schule. Aus den geplanten 16 Kilometern wurden dann doch tatsächlich 22 Kilometer.
Tag 2 – Skepsis, Sonnenbrand und Nudeln
Unsere Skepsis war sehr groß, ob wir die geplanten restlichen 80 km schaffen, aber wir standen alle am nächsten Tag pünktlich am Treffpunkt in Bautzen. Es gab im Vorfeld zwei Infoveranstaltung durch Frau Niemz, bei denen wir eine Checkliste für den Rucksack bekommen haben und einen Ablaufplan mit Details. Von Bautzen ging es immer der Muschel nach über Felder, Wälder und kleine Örtchen nach Crostwitz.
Bei schönstem Sonnenschein liefen wir doch recht schnell und lernten vier weitere Pilgerinnen kennen, die wir in den nächsten Tagen öfter trafen. 21 km waren es an diesem Tag. In der tollen Pilgerherberge konnten wir in Ruhe im Garten entspannen, während Frau Niemz uns Nudeln kochte. Nach dem wir alle gegessen hatten, versorgten wir noch unsere Blessuren. Von Blasen, blutenden Zehen und Sonnenbrand war alles dabei.
Tag 3 – 67 Kilometermarke
Am nächsten Morgen wurden wir schon um 7:00 Uhr geweckt und Frau Niemz war für unsere Begriffe viel zur gut gelaunt. Aber nach dem Frühstück und dem Pilgersegen von Monika, der Inhaberin der Pilgerherberge, konnte es dann weitergehen. An diesem Tag ging es über Kamenz nach Schwosdorf. Ein sehr langer Weg (24 km) und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, was natürlich weiteren Sonnenbrand und sogar einen Sonnenstich verursachte.
Frau Niemz kümmerte sich, dass wir alle wieder fit wurden. Es wurde Sonnencreme gekauft (für die Jugendlichen, die es auf der Packliste überlesen haben) und der Jugendliche mit dem Sonnenstich hatte beim Ankommen ganz viel Zeit, um sich mit viel Wasser und Ruhe erholen zu können. Frau Niemz kochte uns dann Reis mit Würstchengulasch und am Ende des Tages gab es noch ein entspanntes Lagerfeuer.
Tag 4 – Vom Wald aufs Quad
Am vierten Tag liefen wir über Königsbrück nach Tauscha. An diesem Tag gab es viel Wald und der Schatten war sehr angenehm. Da es in Tauscha keine Kochmöglichkeit gab, haben wir uns entschieden in Königsbrück eine Pizza für 18 Uhr zu bestellen. Nach dem Ankommen (wir hatten wieder 21 km zurückgelegt) bezogen wir unsere Räume und verbrachten den Rest des Tages draußen auf der Terrasse. Die Pizza kam etwas verspätet, aber schmeckte wirklich hervorragend. Der Inhaber der Pension fuhr noch eine Runde dem Geländefahrzeug, einem sogenannten Quad, mit uns durchs Dorf, bevor es dann ins Bett ging.
Tag 5 – Letzte Etappe
Am letzten Tag ging es dann mit der Bahn von Lampertswalde zurück nach Hoyerswerda. Nach Lampertswalde waren es 12 km. Das bedeutete zeitig aufstehen, frühstücken und um 7:00 Uhr zogen wir mit unseren Rucksäcken ein letztes Mal los. Ziel war es, den Zug um 11:30 Uhr zu bekommen. Und mit viel Schnelligkeit (wir rannten, als wenn es etwas zu gewinnen gab) und Glück (die Bahn hatte 10 Minuten Verspätung) saßen wir um 9:45 Uhr im Zug nach Hoyerswerda.
Viele tolle Bilder sind in der Woche entstanden und wir werden daraus eine tolle Wandcollage gestalten. Wir haben eine schöne Urkunde bekommen, die wir auch später in die Bewerbungsunterlagen legen können, um dem potentiellen Arbeitgeber zu zeigen, dass wir auch schwierige Situationen meistern können.
Frau Niemz hat uns ein tolles Feedback gegeben. Alle haben durchgehalten, trotz Schmerzen, vielen kleinen Blessuren und Wunden. Für uns ein Beispiel, wie es auch mal im Leben sein kann. Schwierigkeiten, Probleme sowie große und kleine Hürden sollen uns nicht von unseren Zielen abbringen.
Vielen Dank an die Euro-Schulen Hoyerswerda für diese Erfahrung.