Von Sprachen im Alltag begleitet

Von Sprachen im Alltag begleitet

27. August 2020

In der Bahn spricht eine Mutter mit Ihrem Kind türkisch. Im Biergarten versucht ein amerikanischer Tourist, sich mit der Bedienung – in gebrochenem Deutsch und mit einem Akzent, der darauf schließen lässt, dass er wohl aus New York kommt – zu verständigen. Wo wir auch hinhören, begegnen uns die verschiedensten Sprachen. Damit Sie in Zukunft auf wildes Rumgefuchtel mit Händen und Füßen verzichten und endlich mitreden können, haben ich hier einige Tipps, wie Sie auch im Alltag wunderbar Ihre neue Zielsprache lernen können.

Vokabelkuchen

Sie fragen sich jetzt vielleicht: Was haben meine Spanisch-Vokabeln denn bitte mit meinem leckeren Apfelkuchen zu tun? Wenn Sie Ihre Rezepte in Zukunft auch Ihrem Brieffreund aus Barcelona zukommen lassen wollen, die Sie stolz eigenständig übersetzt haben, anstatt Sie durch Linguee zu jagen oder im Duden zu blättern, dann könnten kleine Notizzettelchen Abhilfe schaffen. Schreiben Sie sich zum Beispiel die spanische Version von „Mehl“ auf eines dieser bunten Gedächtnisstützen und pappen Sie es auf die Verpackung. Wenn Sie dann noch regelmäßig die Rührschüssel in die Hand nehmen und den Schneebesen schwingen, wissen Sie irgendwann auswendig, dass Ihnen noch „azúcar“ (Zucker auf Spanisch) im Kuchen fehlt.

Staunender „cameriere“ (Kellner auf Italienisch)

Das nächste Mal, wenn Sie in einer Pizzeria eine Margherita bestellen, machen Sie das doch auf Italienisch. Keine Angst, Sie müssen keine perfekte Unterhaltung darüber auf die Beine stellen, welcher Wein nun am besten ist. Aber bereiten Sie sich doch ein wenig vor und legen sich im Vorhinein nützliche Sätze parat. Sei es nur „Una pizza margherita per favore.“ Das zaubert sicherlich auch dem*r Kellner*in ein Schmunzeln aufs Gesicht und zeigt Interesse an fremden Kulturen.

Post aus Russland

Sie finden Brieffreundschaften super interessant und lernen gerne neue Leute kennen? Warum nicht auch einem Russen*einer Russin oder einem Schweden*einer Schwedin schreiben? Wenn man im Internet nach Brieffreundschaften sucht, findet man zahlreiche Gleichgesinnte, die ebenfalls eine andere Sprache durch das Schreiben lernen möchten. Sie können Ihre*n Gesprächspartner*in ja ruhig erst einmal auf Englisch anschreiben. Wer weiß, vielleicht schreiben Sie schon bald eine komplette Mail auf Russisch oder Schwedisch.

Selbstgespräche sind gar nicht komisch!

Mein persönlicher Tipp: Sollten Sie schon ein*e Vielgrübler*in sein, so machen Sie das doch in der Sprache, die Sie lernen möchten. Wollen Sie zum Beispiel zum Bäcker gehen und sich ein Brötchen kaufen, dann überlegen Sie, wie man das auf Spanisch oder Russisch sagen würde. Gewöhnen Sie es sich an, auf Russisch, Spanisch, etc. zu entscheiden, ob Sie nun die Brötchen im Angebot nehmen oder doch lieber die Laugenbrezeln mit extra viel Käse.

Lernen geht auch gemütlich

Für den Feierabend haben Sie schon fest geplant, sich auf die Couch zu schmeißen und „Haus des Geldes“ zu schauen? Wie wäre es, wenn Sie die spanische Version genießen und den deutschen Untertitel mitlaufen lassen? Sie lernen sicherlich schnell einiges über den Satzbau und oft verwendetes Vokabular, wenn Sie beide Sprachen im direkten Vergleich haben. Außerdem bekommen Sie ein besseres Gefühl für die Aussprache der Wörter.

Wenn Sie eher der Bücherwurm sind, können Sie natürlich auch ein Buch auf Englisch oder einer anderen Sprache lesen. Fangen Sie aber vielleicht je nach Sprachlevel erst einmal damit an, in Büchern für Anfänger*innen zu stöbern.

Das Erlernen einer neuen Sprache ist, wie man sieht, auch ganz einfach mit in den Alltag einzubinden. Dass man eine Sprache auch spricht und nicht nur über den Lehrbüchern hängt, ist sowieso ganz wichtig! Ich wünsche Ihnen also viel Spaß bei der nächsten Bestellung einer spanischen Paella.

Text: Vivien Elaine Englert

Geschlechtergerechtigkeit gehört zu den Grundsätzen unseres Unternehmens. Sprachliche Gleichbehandlung ist dabei ein wesentliches Merkmal. Für den diskriminierungsfreien Sprachgebrauch verwenden wir in Texten den Gender Star bei allen personenbezogenen Bezeichnungen, um alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Versehentliche Abweichungen enthalten keine Diskriminierungsabsicht.
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