Grüße aus dem Bundeskanzleramt erfreuen drei Sprachschüler
„Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat mich gebeten, Ihnen für Ihr Schreiben und Ihre Bemühungen, sich in Deutschland zu integrieren, zu danken. …“
So lautet die erste Zeile eines Briefes von Jens Hoffmann, einem Mitarbeiter im Koordinierungsstab Flüchtlingspolitik des Bundeskanzleramts in Berlin. Adressiert hat er diesen an Lida Daneshwar, Ahmad Alhnef und Osama Aliaji. Die drei sind Teilnehmer im Sprachkurs C 37 der Niveaustufe B2 an den Euro-Schulen Chemnitz. Doch warum? „Das ist schnell erklärt“, schmunzelt Änne Trinks, die Leiterin des Kurses.
Dank für die Gewährung von Asyl und Kritik an den Integrationsmöglichkeiten
„Ich habe mit meinem B2-Kurs in Gruppenarbeit Briefe an die Kanzlerin schreiben lassen. Anlass war die Bemerkung eines Teilnehmers. Es ist schon eine Weile her, aber wenn ich mich richtig erinnere, haben sie sich bedankt, dass sie in Deutschland Asyl bekommen haben und Deutschkurse besuchen können. Der Kritikpunkt war, glaube ich, die wenigen Integrationsmöglichkeiten und dass die Flucht schwer war, aber das Leben ihnen hier auch nicht leicht gemacht wird.
Mir ging es darum, dass man in Deutschland auch der Kanzlerin schreiben kann und auch Kritik üben darf, aber ihnen passiert nichts und sie bekommen sogar eine Antwort. Also einfach eine Integrationsübung, wenn man so will.“
Eine Gruppe hatte den Brief abgegeben. Diesen schickte Änne Trinks dann auch ab und Anfang Oktober kam der Antwortbrief, der den drei Teilnehmern natürlich auch ausgehändigt wurde. Die drei Teilnehmer haben die Post erfreut entgegen genommen und berichten von ihren Zukunftsplänen.
Hoffnungsvolle Zukunftspläne
Lida Daneshwar ist 31 Jahre alt, kommt aus Afghanistan und ist mit ihren zwei kleinen Kindern und ihrem Mann seit zwei Jahren in Chemnitz. „Meine Kinder besuchen den Kindergarten, ihnen fällt die Sprache sehr leicht. Sie lernen spielerisch. Ich möchte sehr gern eine Ausbildung als Pharmazeutisch-technische Assistentin absolvieren und hoffe, mein Deutsch noch weiter zu verbessern“, erzählt sie bereits sehr wohl formuliert und durchdacht.
Vom Praktikum als Landschaftsgärtner bis zum Pharmaziestudium
Ahmad Alhnef kommt aus Syrien, ist ebenfalls 31 Jahre alt und lebt seit knapp zwei Jahren in Chemnitz. „Ich beginne am 10. Dezember mein Praktikum bei einem Landschaftsgärtner. Ich freue mich sehr und hoffe, ich kann später dort arbeiten“, blickt er optimistisch nach vorn.
Der Jüngste im Bunde ist Osama Aliaji. Der 22-Jährige möchte nach B2 noch den Sprachkurs C1 anschließen, um ein Studium aufzunehmen. „Ich möchte Pharmazie studieren, in Leipzig oder in Jena. Das steht noch nicht fest“, freut er sich auf die kommende Zeit.
Lesen Sie hier den gesamten <link fileadmin schuldateien chemnitzeuroschulen bilder news bundeskanzleramt brief_bundeskanzleramt.pdf _blank download aus dem>Brief aus dem Bundeskanzleramt.
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