Nadelbäume, Pilze und Co.- Wald einmal anders
Am 4.10.2023 brachen die Auszubildenden der „Reha integrativ“ mit dem Zug zu ihrer Kennlernfahrt in das Jugendwaldheim Spitzberg auf. Dieses befindet sich im Wald, zwischen den Städten Dessau-Roßlau und Zerbst am Rande des Flämings. Die vom Landeszentrum Wald Sachsen-Anhalt getragene Einrichtung versteht sich als außerschulischer Lernort, an dem das Naturverständnis gefördert und soziale Kompetenzen geschult werden.
Ankunft per Pedes
Am Bahnhof Rodleben erwartete uns Herr Klose und nahm unser Gepäck entgegen, so dass wir uns auf den ca. 1-stündigen Fußmarsch zum Waldheim begeben konnten. Endlich angekommen bezogen wir unsere Zimmer und bekamen eine Einweisung in die Begebenheit des Geländes.
Ein gelungener erster Tag
Am Nachmittag wollten wir nach Roßlau zum Bowling. Die ganz Mutigen unter uns fuhren mit dem Fahrrad, der Rest mit dem Auto. Nicht immer wurde eine „ruhige“ Kugel geschoben. Oft landeten sie in der Rinne neben der Bahn. Wir hatten trotzdem viel Spaß. Nach dem Abendessen standen Teamspiele zur Kommunikation und Gruselgeschichten mit Taschenlampe auf dem Plan. Mit viel Lachen ließen wir den Tag ausklingen.
Nach der Arbeit das Vergnüngen
Am nächsten Morgen trafen wir uns 6:30 Uhr zum Frühstück. Leider waren unter den Azubis keine Lerchen, so dass es dauerte, bis alle in Gang kamen. Ausgestattet mit Arbeitsschuhen und Handschuhen starteten wir um 7 Uhr mit unserem Vorarbeiter Erik zum Arbeitseinsatz in den Wald. Die erste Aufgabe war die Pflege eines Douglasien-Haines. Das bedeutete, alle Pflanzen, die das Wachstum der Douglasien stören, mussten von uns entfernt werden. Dies waren vor allem Robinien. Anschließend säuberten wir noch Wegränder und entfernten auch hier überwiegend Robinien - dafür benötigten wir neben Astscheren auch eine Säge. Nach fünf schweißtreibenden Stunden war unser Tagwerk vollbracht. Zum gelungenen Abschluss des ersten Arbeitstages besuchten wir noch das Damwild, welches wir mit Gras anlocken und füttern konnten. Nach dem Mittagessen sammelten wir neue Kräfte, um für den Grillabend wieder fit zu sein. Zwischendurch konnten wir uns noch bei der Gestaltung eines Holzbrettes, als Erinnerung an unseren Aufenthalt, kreativ betätigen. Am Nachmittag stieß der Ausbilder für die Fachpraktiker Küche, Herr Mittag, zu unserer Runde dazu. Beim gemütlichen Grillen und Lagerfeuer ließen wir den Tag ausklingen.
Vor lauter Wald den Weg nicht mehr sehen
Am letzten Tag unseres Aufenthaltes starteten wir wieder um 7 Uhr zu unserem Waldeinsatz. Heute stand die Bereinigung eines Waldweges auf dem Plan. Zu Beginn war für uns kein Weg zu erkennen. Für uns sah es eher wie ein Dschungelweg aus. Unser Vorarbeiter ging mit der Kettensäge voran, während wir die abgesägten Pflanzenteile wegräumten. Herunterhängende Äste wurden mit einer Astsäge entfernt. Nach Beendigung unserer Arbeit konnten wir tatsächlich wieder einen Waldweg erkennen. Abschließend besuchten wir noch den Waldspielplatz. Da wurden unsere Jugendlichen wieder zu Kindern. Nach einem letzten leckeren Mittagessen begaben wir uns wieder auf den Heimweg.
Neuer Blick auf den Wald
Alles in allem war es für uns alle ein gelungener Aufenthalt. Wir hatten viel Spaß miteinander, lernten uns auch mal von einer anderen Seite kennen und konnten bei der Pflege und Verschönerung des Waldes mitwirken. Dieser Blick hinter die Kulissen lässt uns den Wald beim nächsten Spaziergang mit anderen Augen sehen.
Die Fahrt kam bei den Auszubildenden als auch beim pädagogischen Personal gleichermaßen gut an!
Text: Yvonne Weimeister-Fehse